Emotionspsychologie im Krankenhaus

Die Patientin schrieb beim Abschied auf den Beurt- lungsbogen ber den Klinikaufenthalt: Es fllt trotz aller Frsorge schwer, sich in seiner Hilflosigkeit wi- fremden Menschen komplett anzuvertrauen. Wir sollen und wollen mglichst den ganzen Menschen beh- deln, nicht nur kranke Organe. Das gelingt nicht immer, es gibt kein einfaches Rezept. Ich habe mich immer von den aktuellen Umstnden leiten lassen und mein Verhalten nach bestem Wissen und Gewissen ausgerichtet. Jeder, der mit Kranken zu tun hat, wird auf diese Weise sein Bestes geben. Davon bin ich berzeugt. Warum schreibe ich dann dieses Buch? Weil ich auch b- zeugt bin, dass das Beste gelegentlich noch besser sein knnte. Fachlich, in seinem Spezialgebiet bildet sich jeder so gut weiter, wie er kann. Aber wer liest dann noch zustzlich ein Lehrbuch der Psychologie oder einschlgige Fachzeitschriften, um dem ganzen Menschen gerecht werden zu knnen, um also dessen seelische Nte sicherer zu erkennen und um sein eigenes Verhalten besser darauf abstimmen zu knnen? Erst seit ich im Ruhestand bin, kann ich das. Zugegeben, ich habe diese vielen Fachbcher mit den - gen des Klinikers gelesen, und ich mchte im Folgenden nur das diskutieren, was man nach meiner Erfahrung im Krankenhausa- tag bentigt. Es gibt vieles Interessantes zu berichten. Auch will ich versuchen, es so schildern, dass man es sich leicht einprgen und sogleich nutzen kann. VIII Vorwort Es erwarte also keiner, dass ich aus meinen Leserinnen und - sern perfekte Fachpsychologen machen mchte.