Schule und Absentismus

Schulabsentismus ist in gewisser Weise ein Mysterium. Zwar werden die meisten Leser entweder eigene Erinnerungen an ihre Schulzeit und die eine oder andere versumte Unterrichtsstunde haben oder aber zumindest an jemand anderen, der ab und zu einmal ,blau gemacht' hat. Doch ist bis heute noch wenig darber be dem Unterricht kannt, warum schulpflichtige Jugendliche es zeitweise vorziehen, fernzubleiben. In der aktuellen Forschung zum Thema gilt inzwischen als Kon sens, dass Schulabsentismus aufein multifaktorielles Bedingungsgefge zurck geht und nicht aufgrund einzelner Variablen oder Risikofaktoren erklrt und ein geschtzt werden kann. Doch ist ein ,multifaktorielles Bedingungsgefge' nicht hauptschlich eine Umschreibung fr: wir wissen es noch nicht genau? Tatschlich ist es nicht einfach, Forschung ber Schulabsentismus zu betrei ben. Obwohl die meisten Schulen in irgendeiner Form Absenzen registrieren und verlangen, dass Schulversumnisse durch die Erziehungsberechtigten oder einen Arzt entschuldigt werden mssen, erlauben Datenschutz, Schulleitung oder man gelnde Dokumentation oftmals keine direkte Erhebung von Schulabsentismus al lein aufgrund von Aktenlagen. Die Schler! selbst mssen sich hierzu uern, was aber hufig das Problem der Verlsslichkeit vonAntworten in einem Frage bogen mit sich bringt. Einerseits ist Schulschwnzen sozial unerwnscht und kann deshalb seltener angegeben werden als es tatschlich geschieht, ande rerseits zhlt es aber sicher auch zu den Dingen, die im Jugendalter gerne aus Prestigegrnden bertrieben werden. Wegen dieser Unkontrollierbarkeit ist es notwendig zu verstehen, aufgrund welcher Merkmale und Wahrnehmungen Ab sentismus statistisch vorhergesagt und erklrt werden kann.