Die stndig steigenden Zahlen von Primrimplantationen im Bereich des Kniegelenkes, nach Angaben des BVMed ca. 160.000 Implantationen im Jahr 2009 in Deutschland, fhren - in Verbindung mit der steigenden Lebenserwartung der Patienten - konsequenterweise zu einem deutlichen Anstieg der Revisionseingriffe. Ausgedehnte Knochendefekte, Bandinsuffizienzen und Weichteilvernarbungen infolge multipler Voroperationen sind fr den Operateur eine groe Herausforderung. Es ist unbestritten, dass die Knierevisionsendoprothetik immer hufiger und wichtiger wird. Die Ziele bei einer Revisionsversorgung sind grundstzlich die gleichen wie bei der Primrimplantation: die Rekonstruktion der Beinachse und der Gelenklinie, die korrekte Rotationsausrichtung, stabile und balancierte Bnder sowie eine sichere Implantatfixation. Allerdings ist der Weg dorthin weitaus komplexer. Oftmals erschweren eine ausgedehnte kncherne Defektsituation sowie fehlende anatomische Landmarken die Situation. Trotz groen Aufwands der properativen Diagnostik und Planung bestehen hufig intraoperative Unabwgbarkeiten. Der Chirurg sollte immer auf einen greren Defekt vorbereitet sein. Mit den heute zur Verfgung stehenden modularen Implantaten kann fast jede intraoperative Situation beherrscht werden. Hierin sehen die Herausgeber den groen Vorteil der in diesem Buch dargestellten Knie-Revisions-Systeme. Mit einer begrenzten Lagerhaltung und einem begrenzten wirtschaftlichen sowie finanziellen Aufwand seitens der Klinik und des Herstellers ergibt sich eine groe Zahl von Varianten fr den Operateur, der damit fr alle Defektsituationen und intraoperativ auftretende Befundvernderungen gerstet ist. Da Revisionsendoprothesen in der Regel lngere femorale & tibiale Abschnitte berbrcken und bei Komponentenlockerungen hufig groe Defekte rekonstruiert werden mssen, sind die mechanischen Belastungen vor Freigabe von Seiten des Herstellers durch aufwndige Simulatortestungen zu prfen. Das Buchgibt Antworten auf die meisten Fragen zur Knierevisionsendoprothetik und beschreibt die in Europa im Wesentlichen verwendeten modularen Revisionsendoprothesensysteme fr das Kniegelenk, ber die ausreichende Erfahrungsberichte zur Verfgung stehen. Die Systeme unterschiedlicher Hersteller werden von Autoren vorgestellt, die mit den jeweiligen modularen Revisionsendoprothesen ber Jahre Erfahrungen sammeln konnten und Nachuntersuchungsergebnisse prsentieren knnen. Inwieweit die fr die Revisionsendoprothetik aktuell gltigen Normungen die Realitt abbilden, wird diskutiert. Neben Tipps und Tricks bei den technisch anspruchsvollen Operationen werden Forderungen an Zukunftsentwicklungen und notwendige Verbesserungen dargestellt.