Gestaltung komplexer Austauschbeziehungen

GELEITWORT Die Betriebswirtschaftslehre steht vor einem Rtsel: Einerseits ist die Zahl der Publikationen ber Kooperation, Synergiemanagement, Netzwerke und hnliche Themen unberschaubar und lt erwarten, da wir alles Wichtige bereits wissen. Andererseits bleiben naheHegende Kooperationen in der Realitt allzu oft aus oder funktionieren schlecht. Was haben wir bersehen? Dietmar Rl geht an diese Frage in seiner als Habilitationsschrift an der Wirt schaftsuniversitt Wien vorgelegten Arbeit von verschiedenen Blickwinkeln heran. Mit Akribie untersucht er zunchst verschiedene theoretische Bausteine daraufhin, was sie zu einem Bezugsrahmen fr die Evolution und Handhabung von zwischen betrieblichen Synergiesystemen zu leisten vermgen. Die Signale aus Spieltheorfe, Systemtheorie, politisch-behavioristischen und konomischen Anstzen zeigen wenig Widersprche und fhren zu einem Erfolgsfaktor, der offensichtlich bisher unterschtzt wurde: der Selbstverpflichtung. Organisatorische Gestaltungsinstru mente - eine klassische Domne der Betriebswirtschaftslehre - sind allein fr erfolg reiches Synergiemanagement offenbar zu wenig, wenn der berbau handlungs leitender Werte fehlt. Das Funktionieren von lngerfristigen Austauschbeziehungen zwischen verbunde nen Partnern verlangt offenbar ein anderes Wertesystem, als es fr die kurzfristige Ausntzung von Gelegenheiten zwischen autonomen Marktteilnehmern notwendig oder ausreichend ist. Durch die zunehmende Arbeitsteilung und Spezialisierung in immer lngeren Wertschpfungsketten wird die Handhabung von lngerfristigen Austauschbeziehungen aber gegenber der Organisation von kurzfristig reagieren den Mrkten immer wichtiger. Viele Klein- und Mittelbetriebe stehen heute ebenso vorstrategischen Entscheidungen ber Kooperationen wie Grobetriebe auf der globalen Ebene.