Die vorliegende Arbeit von Michael Unterstein greift ein aktuelles Thema der angewandten Informatik auf und liefert einen wichtigen Beitrag zur Erklrung von Prinzipien und Verfahren zur Vereinheitlichung der Datenstrukturen. Bezugspunkt ist eine Gruppe teils unabhngig voneinander, teils in Kooperation miteinander agierender Unternehmungen. Da in vielen Unternehmen heterogene, auf konkrete betriebliche Funktionen ausgerichtete Datenbanken nebeneinander existieren, ist die Gewinnung von anwendungsbergreifenden Informationen auf grund der Inkonsistenz und Redundanz der Daten mit erheblichem Aufwand verbunden. Die Suche nach einem unternehmensweiten und - im Falle einer Unternehmensgruppe - unterneh mensbergreifenden Datenmodell ist ein weltweit wichtiger Forschungszweig der Wirt schaftsinformatik, dessen Ergebnisse in der Praxis zum Teil mit groer Skepsis betrachtet wer den. Der in der Arbeit vorgeschlagene Lsungsweg reflektiert die Bedenken der Praktiker, indem er an den existierenden Informationssystemen und dem in ihnen realisierten Funktions und Datenmodellen ansetzt und diese in ein konsolidiertes Gesamtmodell einbringt. Der Autor geht in seinem Ansatz davon aus, da die betrachteten Unternehmen unter unter schiedlichen Gesichtspunkten strukturell gleiche oder hnliche und teilweise inhaltlich gleiche Daten bearbeiten. Die Vereinheitlichung der Datenstrukturen konzipiert er so, da den existen ten unternehmensspezifischen Informationsbedrfnissen weiterhin Rechnung getragen wird. Er geht damit ber den Anspruch einer bloen Definition von Schnittstellen zwischen unterschied lichen Datenverarbeitungssystemen hinaus. Abweichend bzw. ergnzend zu anderen Anstzen der unternehmensweiten Datenmodellierung nimmt bei ihm dieReproduzierbarkeit der exter nen Sichten auf Basis eines konsolidierten Datenstrukturmodells einen wichtigen Stellenwert ein. Die wissenschaftlichen Ergebnisse werden anhand der in einem Praxisprojekt in einer Unter nehmensgruppe gewonnenen Erfahrungen dargestellt und verifiziert.