Im wissenschaftlichen Diskurs wie auch im tagespolitischen Alltagsgeschft haben brgerschaftliebes Engagement, Ehrenamt und freiwillige Mitarbeit derzeit Konjunktur. Ohne einen Hinweis auf die positiven Effekte der freiwil ligen Ttigkeit kommt kaum noch eine Politikerrede aus. Dem Ehrenamt in Form unbezahlter Ttigkeit wird ein hoher Stellenwert fiir die Reform unseres Sozialstaates eingerumt. Entsprechendes gilt auch fiir die Vertiefung und Weiterentwicklung der Demokratie. Hier wird auf die vielfltigen Formen der aktiven Partizipation und konkreten politischen Beteiligung verwiesen sowie im Rahmen neuerer demokratietheoretischer Anstze sogar der Stellenwert des Engagements im Hinblick auf die Demokratielcke der Europischen Union thematisiert. Man kann durchaus den Eindruck gewinnen, da dem brgerschaftliehen Engagement inzwischen der Stellenwert einer "Allzweck waffe" eingerumt wird, die zur Reform des Sozialstaates ebenso effektiv ein setzbar ist wie zur Entbrokratisierung der ffentlichen Verwaltung, zur Si cherstellung und Garantie des sozialen Zusammenhalts in unserer zunehmend von Individualisierungstendenzen geprgten Gesellschaft, zur berwindung von Demokratiedefiziten in der reprsentativen Demokratie sowie nicht zu vergessen auch zur Entlastung der ffentlichen Haushalte. Ein derart prominenter Stellenwert des brgerschaftliehen Engagements als "Hoffnungstrger" einer allumfassenden Modernisierung von Staat und Gesellschaft hat zur Folge, da sowohl in der Politik wie in der allgemeinen ffentlichkeit und auch in der Wissenschaft zunehmend nach Mglichkeiten und Wegen gesucht wird, diese gerade erst entdeckte kostbare gesellschaftli che, konomische und politische Ressource nachhaltig zu frdern. Dass dies jedochkein einfaches Unternehmen ist, zeigt die Arbeit "Vergtete Solidaritt und solidarische Vergtung" von Christina Stecker.