Individuelle Entscheidungsprozesse: Laborexperimente und Computersimulation

Die moderne, angewandte Betriebswirtschaftslehre kann als entscheidungs und systemorientiert charakterisiert werden. Wenn damit die menschlichen Entscheidungsprozesse in den Mittelpunkt des Interesses gerckt werden, so geschieht das nicht nur in dem Bemhen, eine Erklrung fr diese Prozesse zu finden. Der Versuch, die Struktur menschlicher Entscheidungsprozesse zu durchdringen, ist vielmehr von dem Bestreben getragen, den Methoden zur Untersttzung betriebswirtschaftlicher Entscheidungen praktische An wendbarkeit zu sichern. Dabei geht man von dem Gedanken aus, da als Norm fr menschliches Verhalten billigerweise nur gelten kann, was von den Fhigkeiten des Menschen her prinzipiell fabar und realisierbar ist. Folgt man diesen berlegungen, so wird der Mangel an fundierten Analysen des Entscheidungsverhaltens unter Ungewiheit evident. Diese Arbeit unter nimmt daher den Versuch, mehrperiodige individuelle Entscheidungen in einer speziellen Situation der Ungewiheit analytisch und empirisch zu unter suchen. Zur Gewinnung empirischen Datenmaterials werden Laborexperi mente durchgefhrt, deren Ergebnisse in doppelter Hinsicht ausgewertet wer den. Die Ergebnisse werden einmal dazu herangezogen, die optimale Ent scheidungspolitik, die fr die in der Arbeit unterstellte Entscheidungs situation mit Hilfe der stochastischen, nichtlinearen, dynamischen Program mierung abgeleitet wird, hinsichtlich ihres Erklrungswertes fr reales menschliches Entscheidungsverhalten zu berprfen. Zum anderen werden die experimentellen Ergebnisse aber auch zur Generierung neuer Hypothesen zum Entscheidungsverhalten herangezogen. Auf der Basis dieser Hypothesen, die das Anspruchsanpassungskonzept zur Theorie der Leistungsmotivation in Beziehung setzen, wirdein Modell konzipiert, das eine Erklrung des mensch lichen Entscheidungsverhaltens auf der Grundlage des Informationsverarbei tungsansatzes liefert.