Der Sprach- und Schriftverkehr der Wirtschaft

Dia nachstehende Darstellung der Sprachanwendung im Wirtschaftsverkehr will nicht in Wettbewerb treten mit den herkmmlichen Lehrbchern des Handelsbriefwechsels, die alle denkbaren Geschftsvorflle in Musterbriefen zur Einbung und Nachahmung vorfhren. Vielmehr setzt sie die Kenntnis der dem Sprachverkehr und Schriftwechsel des Wirtschaftslebens zugrunde liegenden Geschftsvorgnge und ihrer betriebswirtschaftlichen Gesetze als bekannt voraus und baut ihre Lehrstze auf dieser Grundlage auf. Sie steckt aber ihr Ziel zugleich hher. Sie ist bestrebt, die Regeln und Ge setze aufzuzeigen und zu erlutern, die fr die Anwendung der gesprochenen und geschriebenen Formen der Sprache im Wirtschaftsverkehr gelten. Des halb geht sie berall auch auf die geschichtliche Entstehung der heutigen Formen ein und errtert, inwieweit diese mit den heute gltigen Ge setzen der Wirtschaft in Einklang stehen. Aus einer derartigen Betrach tung soll der nachdenkliche Leser dieser Darstellung erkennen, welche Grundstze den Sprach- und Schriftverkehr der Wirtschaft beherrschen und lenken mssen, wenn er erfolgreich sein soll. Anwendungen dieser Gesetze auf den Einzelfall werden nur beispielsweise vorgefhrt, nicht als sklavisch nachzuahmende oder wrtlich abzuschreibende Muster. Nur der Lehrlin- es gibt ihrer freilich viele auch ber die eigentlichen Lehrlingsjahre hinau- wird sein sprachliches Gestalten auf den gedankenlosen Abklatsch von Mustern und Vorbildern beschrnken. Der Meister mu aus bewuter Be herrschung der Gesetze seiner Kunst schaffen, mu in jedem Einzelfalle nicht nur das Wie?, sondern auch das War um? wissen.