Trauerarbeit der Moderne
Trauerarbeit der Moderne
Nach dem Ende der (neo)avantgardistischen Bestrebungen vornehmlich in Frankreich und Italien vollzog sich - initiiert durch eine jngere Autorengeneration - zu Beginn der 1980er Jahre eine Entwicklung hin zum so genannten neuen Erzhlen. Dieses begegnet den Entreferentialisierungstendenzen der vorangegangenen Jahre und fordert verstrkt Wirklichkeit in den literarischen Texten ein. Anhand dreier Autorenpoetiken der jngsten Gegenwartsliteratur zeigt Steffen Richter, dass die Geschichte der literarischen Formen keineswegs ad acta gelegt, sondern dass das von den Avantgarden bereit gestellte Instrumentarium technischer Mittel auf seine Produktivitt hin berprft wurde. Die Probleme, auf welche die Avantgarden literarisch reagierten, liegen in der Disposition der Moderne begrndet. Gesttzt auf Georg Lukcs' Bestimmung der Modernitt als ein Aufeinanderbezogensein von kontingenter Welt und problematischem Individuum untersucht Steffen Richter in den Texten von Jean-Luc Benoziglio, Bodo Morshuser und Daniele del Giudice die Reprsentationen von Kontingenz und Subjektivitt. Es wird deutlich, dass die Fragestellungen der Moderne nicht abgegolten sind und die Rede von einer "schnen neuen Welt" der Postmoderne Probleme eher camoufliert als lst.
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