Bildhaftigkeit und Lernen

In der vorliegenden Monographie stellen wir die Ergebnisse eines Forschungsprojektes dar, das von der DFG in der Zeit von April 1974 bis Oktober 1975 finanziell gefrdert wurde. Konzipiert wurde das Forschungsprogramm 1973; die Auswertungen wurden 1977 abgeschlossen. Der frhe Beginn hat es mit sich gebracht, da neuere Entwick lungen der "imagery"-Forschung bei der Planung der Untersuchungen nicht berck sichtigt werden konnten. Wir haben uns jedoch bemht, diese Tendenzen im ersten Kapitel und in der abschlieenden Diskussion darzustellen. Im einzelnen gliedert sich die vorliegende Schrift wie folgt: Kapitel 1 informiert umfassend - wie wir hoffen - ber den Stand der "imagery"-Forschung in der Gedchtnispsychologie bis 1977 und bereitet den empirischen Teil vor. Wir haben vier Problembereiche herausgearbeitet, die uns fr die Auseinandersetzung mit dem "imagery"-Konstrukt als wesentlich erschienen. Diese Problemkreise lassen sich durch vier Fragen kennzeichnen: 1. Frdern nonverbale Ver arbeitungsprozesse das Behalten sprachlichen Lernmaterials ber lngere Zeitrume? 2. Welcher Stellenwert kommt dem "imagery"-Konstrukt in Speicherkonzeptionen des Gedchtnisses zu? 3. Zeichnen sich imaginale Verarbeitungsprozesse im Unterschied zu sprachlichen durch bestimmte Charakteristika aus? 4. Welche Rolle kommt der Bild haftigkeit beim Satz- und Textlernen zu? In Kapitel 2 werden die Ergebnisse von sieben Experimenten errtert, die diesen Fragen gewidmet sind. Das letzte Kapitel diskutiert die Resultate im Zusammenhang und unter Bezug auf die ausfhrlich in Kapitel 1 geschil derte Theorie Paivias. Da unser Bericht praktisch relevante Bezge aufweist, hoffen wir, nicht nur den Psychologen, sondern auch den Pdagogen ansprechen zu knnen.