Politische Parteien in England

Das Arbeitsfeld dieses Buches ist im Untertitel abgesteckt: es unternimmt die ein gehende Darstellung der Machtverteilung in den beiden groen Parteien Englands. Dieses Buch befat sich nicht mit Weltanschauungen und Parteiprogrammen; es geht auch nicht auf kleine Parteien ein. Die Liberale Partei wurde in den Anhang verwie sen, was angesichts ihrer langen, rhmlichen Geschichte ungerecht scheinen knnte. Aber es lt sich nun einmal nicht leugnen, da die Liberale Partei bei den Wahlen von 1955 nicht mehr als zwei Prozent der abgegebenen Stimmen und nur ein Prozent der Unterhaussitze erhalten hat. Das Parteileben wird in England vor allem dadurch be stimmt, da die Partei entweder an der Regierung ist oder gute Aussicht hat, sie eines Tages zu bernehmen. Akzeptiert eine Partei die Spielregeln der Parlaments- und Ka binettsregierung, dann ist die Aussicht auf die Ausbung der Regierungsgewalt weit ausschlaggebender fr die Machtverteilung innerhalb der Partei als irgendwelche Be stimmungen des Parteistatuts. Hat aber eine Partei keine Aussic. ~t, an die Regierung zu gelangen, mit anderen Worten: kann der Parteifhrer niemals Premierminister werden und sein engerer Kreis nie ein Kabinett bilden, dann ist die innere Struktur der Partei nur von geringem Intersese. Aus diesem Grunde beschftigt sich dieses Buch fast ausschlielich mit den bei den groen Parteien, in deren Hnden seit Jahrzehnten die Verantwortung fr die Regierungsgeschfte lag und wahrscheinlich noch jahrzehnte lang liegen wird. Obwohl ich vor allem die heutige Ttigkeit der Konservativen Partei und der Labourpartei darstellen will, habe ich ausfhrlich auf ihre Geschichte zurckgegriffen.