Soziologische Gegenwartsdiagnosen I

dass sich zumindest die kollektive Stimmungslage sprbar gewandelt hat; und man knnte zweifellos auch eine Reihe von strukturellen Vernderungen in verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen Wirtschaft, Politik, W- senschaft, Kunst, Familie, Bildung usw. aufzeigen, die diesem Stimmun- umschwung korrespondieren. Da diese Vernderungen im bergang zu den achtziger Jahren fr etliche der im Weiteren vorgestellten Gegenwartsdi- nosen einen wichtigen Ausgangspunkt bilden, soll der Darstellung hier nicht vorgegriffen werden. Soviel lsst sich immerhin in aller Diffusitt sagen: Die Gesellschaft ist seit Anfang der achtziger Jahre offenbar wieder konflikth- ter, klter, unbehaglicher geworden; anstelle von berfluss und Wohlfahrt sind Knappheiten und Risiken ins Bild gerckt; und eine im Grundsatz- berwiegend optimistische Zukunftserwartung ist einer eher pessimistisch - tnten gewichen. All dies wre vielfltig zu differenzieren und ist im Detail zweifellos auch bestreitbar. Ob seit Anfang der achtziger Jahre tatschlich eine andere Moderne, wie dies nicht nur Beck behauptet, begonnen hat, mag man durchaus in Zweifel ziehen jedenfalls wenn damit ein radikaler Bruch gesellschaftlicher Dynamik suggeriert werden soll. Aber dafr, dass sich gewissermaen die Tnung des Bildes der modernen Gesellschaft - kennbar verdunkelt hat, liee sich im Einzelnen vieles anfhren. Die zeitliche Eingrenzung der hier in Betracht gezogenen Gegenwartsdi- nosen lsst sich somit sachlich recht gut plausibilisieren was, wie gesagt, bei deren Darstellung an vielen Stellen noch deutlich werden wird. Rumlich sind Gegenwartsdiagnosen aus vier Lndern bercksichtigt worden: aus Deuts- land, Frankreich, Grobritannien und den Vereinigten Staaten.